Babys Namen geben und seine Regeln im Islam

Babys Namen geben und seine Regeln: [1]

Die Sammler der Sunnah berichten, dass Samurah sagte, dass der Prophet (sallallahu alaihi was sallam) sagte: „ Jedes Kind benötigt ein Aqiqa‘, in dem man dafür ein Schlachtopfer dar bringt und man muss dem Kind einen Namen geben, seinen Kopf rasieren und all dies am 7. Tag nach der Geburt.“

Es gibt noch weitere authentische Hadithe die zeigen, dass man auch am Tage der Geburt, dem Kind einen Namen geben kann. Darunter findet sich ein Bericht bei Sahih Muslim in Berufung auf Enes (radi Allahu anhu) der berichtet, dass der Gesandte Allahs (sallallahu alaihi was sallam) sagte: „ Mir wurde heute ein Junge geboren und ich nannte Ihn nach unserem Vorvater Ibrahim.“ Daraus entnehmen wir, dass wir die Wahl haben. Also kann man ein Baby am ersten Tag, am dritten Tag, oder am siebten Tag, dem Tag der Aqiqa benennen. Auch davor oder danach kann man es tun.

 

2.)       Empfohlene und verpönte Namen:

Die Eltern müssen für das Neugeborene sorgfältig einen Namen auswählen,  in dem sie den möglichst schönsten Namen wählen und somit der Leitung unseres Propheten Rechnung tragen. Abu Dawud berichtet, dass Abu ad-Darda sagte, dass der Gesandte Allahs (sallallahu alaihi was sallam) sagte: „ Ihr werdet am jüngsten Tag mit euren Namen gerufen und denen eurer Väter, deshalb wählt einen schönen Namen.“

Und Muslim berichtet in seinem Sahih, dass Ibn Umar (radi Allahu anhuma) sagte, dass der Gesandte Allahs (sallallahu alaihi was sallam) sagte: „ Die besten Namen bei Allah sind Abdullah und Abdu r-Rahman.“

Der Vater muss einen hässlichen Namen vermeiden, weil dieser die Ehre vermindert und dem Kind der Lächerlichkeit preisgibt. Der Prophet (sallallahu alaihi was sallam) änderte unschöne Namen, at-Tirmizi berichtet, berichtet dies in Berufung auf Aischa‘. At-Tirmizi und Ibn Majah berichten von Ibn Umar (radi Allahu anhuma) dass die Tochter von Umar Asiyah (Ungehorsam) genannt wurde  und der Prophet (sallallahu alaihi was sallam) sie Jamila‘ (schön) nannte. Abu Dawud sagt, dass der Gesandte Allahs (sallallahu alaihi was sallam) die Namen al-Asi, Aziz, Uqlah, Schaytan, al-Hakam, Rurab und Habbab änderte und er gab einen Mann namens Harb (Krieg) den Namen Silm (Frieden). Al-Munbaiss gab jemanden der al-Mudaji hieß, Bani Rischda‘ einer Familie die Bani az-Zinya hieß und Bani Rischda auch einer Familie die Bani Murwiya hießen. Abu Dawud sagte, ich gab nicht die Namen der Gewährsmänner dieses Berichtes an, um es möglichst kurz zu halten.

Er (sallallahu alaihi was sallam) verbot Namen die eine pessimistische Bedeutung haben, um das Kind vor Schaden zu schützen. Al-Bukhari berichtet in seinem Sahih in Verufung auf Said ibn al-Musayyab, dass dessen Vater, seinen Großvater wie folgt zitierte: „ Ich kam zum Propheten (sallallahu alaihi was sallam) und er sagte: „ Wie ist dein Name?“ also erwiderte ich: „ Hazn (rau/hart).“  Da sagte er (sallallahu alaihi was sallam): „ Du heißt ab jetzt Sahl (weich/zuvorkommend).“ Er sagte, ich werden den Namen den mein Vater mir gab nicht ändern. Ibn al-Musayyab sagte: „ Härte ist immer noch in uns.“

Er (sallallahu alaihi was sallam) verbot auch Namen die Allah inne hat, wie z.B. Ahad, Samad, Khaliq, Razzaq usw. Abu Dawud erwähnt in seinem Sunan: „ Als Hani zum Gesandten Allahs (sallallahu alaihi was sallam) kam, während er in Medina mit seinen Leuten war, wurde er (Hani) Abu-l‘ Hakam genannt. Also fragte der Gesandte Allahs (sallallahu alaihi was sallam): Wahrlich Allah ist der Hakam und Ihm gehört der Hukm (Rechtspruch), warum nennt man dich dann Abu-l‘ Hakam? Er sagte: „ Meine Leute kommen bei Meinungsunterschieden zu mir und ich richte und sie nehmen diesen Richterspruch an.“ Da sagte der Gesandte Allahs (sallallahu alaihi was sallam): Wie schön, hast du Kinder? Er erwiderte: „ Ich habe Schurayh, Muslim und Abdullah.“ Allahs gesandter (sallallahu alaihi was sallam) fragte: Wer ist der älteste? Er sagte: „ Schurayh.“ Woraufhin Allahs Gesandter (sallallahu alaihi was sallam) sagte: „ Dann bist du Abu Schurayh.“ Muslim berichtet in seinem Sahih, dass Abu Huraira (radi Allahu anhu) sagte, dass der Gesandte Allahs (sallallahu alaihi was sallam) sagte: „ Derjenige der Allah am meisten erzürnt am Tage der Auferstehung, ist der Mann der König der Könige genannt wird, denn es gibt keinen wahren König neben Allah.“

Er verbot auch Namen die auf gute Omen, oder Optimismus hinweisen, um Trauer zu vermeiden, wenn diese Namen im Negativen benutzt werden. Beispiele sind Aflah (Erfolgreich), Nafi‘ (Nützlich), Rabah (Gewinn) und Yasar (Leichttigkeit). Muslim, Abu Dawud und at-Tirmizi berichten, dass Samura ibn Jundub sagte, dass der Gesandte Allahs (sallallahu alaihi was sallam) sagte: „ Die meist geliebten Wörter bei Allah sind vier: „ Subhana’allah (Gepriesen sei Allah), Al-Hamdulillah (gelobt sei Allah), la ilah illa Allah (Niemand gebührt Anbetung außer Allah) und Allahu Akbar (Allah ist größer). Nennt eure Söhne nicht Yasar, Rabah, Nafi oder Aflah, denn wenn ihr sagt: „ wo ist er?“ Während er nicht Anwesend ist, dann negiert es die Bedeutung seines Namens. Dies sind vier Namen, kommt ihnen nicht Nahe (bei der Namenswahl).“

Er mied auch Namen, die eine Unterwerfung unter jemand anderes als Allah hinweisen, wie z.B. Abdu l-Uzza, Abdu Nabi, Abdu l-Hussain und ähnliche, denn sie sind explizit verboten. Was die Aussage des Gesandten Allahs (sallallahu alaihi was sallam) bei Hunain angeht: „ Ich bin der Prophet ohne Zweifel, ich bin der Sohn von Abdu l-Mutallib.“ Dies bedeutet nicht, dass er sich einen neuen Namen gab, es war der Name unter dem er bekannt war, speziell wenn es um die Herausforderung des Feindes ging.

Um sich selber auszuweisen sind diese Namen nicht verboten, denn die Anhänger des Propheten (sallallahu alaihi was sallam) erwähnten in Gegenwart des Propheten (sallallahu alaihi was sallam) ihre Stammesnamen, wie Bani Abd u-Mannaf, Bani Abd usch-Schams und Bani Abd ud-Dar und der Prophet (sallallahu alaihi was sallam) untersagte ihnen dies nicht.

Man darf (einem Sohn) auch keine weichen Namen geben, die Mädchennamen und Liebkosungen ähneln , wie Huaym, Nihad, Sawsan, Mayyadah, Nariman, Ahlam und ähnliche, damit das Kind eine starke Persönlichkeit und schönen Charakter entwickeln kann. Deswegen wies der Prophet (sallallahu alaihi was sallam) die Menschen an, die Kinder Prophetennamen und Namen wie Abdullah, Abdu r-Rahman und ähnliches die im Zusammenhang mit Abd und den schönsten Namen Allahs stehen.

Abu Dawud und En-Nesai berichten, dass Abu Wahb al-Juschani (radi Allahu anhu) sagte, dass der Gesandte Allahs (sallallahu alaihi was sallam) sagte: „ Nennt euch nach den Propheten und der beliebteste Name bei Allah ist Abdullah und Abdu r-Rahman und der wahrhaftigste ist, Haris und Hammam und die schlimmsten sind Harb und Murrah.“

3.)    Es ist von der Sunnah dem Kind einen Rufnamen zu geben

Zu den lehrreichen Prinzipien die vom Islam gefördert werden, zählt das erwählen eines Rufnamens während des Großziehens der Kinder, einen Rufnamen der das Wort Abu (Vater von) beinhaltet. Dadurch erreicht man lehrreiche Ziele wie z.B.

          Erwecken eines Ehrsinnes und Respekt in der Seele des Kindes

          Einen sozialen Charakter bilden und ihm das Gefühl von Verantwortung geben

          Eine liebevolle Behandlung und Zuneigung geben durch das wählen eines lieblichen Rufnamens

Für diese Ziele gab der Prophet (sallallahu alaihi was sallam) den Kindern Rufnamen und er rief sie mit diesen Namen. In Sahihain wird berichtet, dass Enes sagte: „ Der Prophet (sallallahu alaihi was sallam) war der beste Mensch in Bezug auf Moral. Ich hatte einen Bruder namens Abu Umayr, ich denke, er war gerade entwöhnt worden war.  Immer wenn das Kind zu ihm kam, sagte er (sallallahu alaihi was sallam) zu ihm: „ O Abu Umayr! Was tat an-Nughayr dir?“

4.)    Einige Aspekte in Bezug auf das Namen und Rufnamen geben:

A.)   Wenn die Eltern unterschieldiche Meinungen bei der Wahl des Namens ihres Kindes haben, dann hat der Vater das Recht zu bestimmen. Der Quran sagt, dass der Vater den Namen des Vaters trägt und nicht der Mutter. Allah sagt sinngemäß:

Nennt sie (die angenommenen Söhne) bei (dem Namen) ihrer Väter; das ist gerechter bei Allah.“ (al-Ahzab: 5)

Die Ahadis zuvor zeigen, dass das Recht der Namensfindung beim Vater liegt, wie der Hadith von Enes, in dem der Gesandte Allahs (sallallahu alaihi was sallam) sagte: „ Ich habe heute Nacht einen Sohn empfangen und ich nannte ihn nach unserem Vorvater Ibrahim.“

B.)    Der Vater, oder jede andere Person darf dem Kind keine schlechten Namen, wie Awar (Einäugiger), Araj (Lahmer), oder ähnliche Namen geben, dies entnehmen dem generellen Verbot, denn Allah sagt:

„ Gebt einander keine Schimpfnamen…“ (al-Hujurat : 11)

C.)    Es ist nicht erlaubt jemanden Abu l-Qasim nennen? Gelehrte haben ohne Ausnahme akzeptiert, dass man Kinder nach den Propheten (alaihi salam) nennen darf, denn Muslim berichtet von Jabir: „ Ein Junge wurde geboren und sein Vater nannte ihn, Muhammad. Die Leute sagten ihm: Wir werden dir nicht gestatten, ihn nach dem Propheten (sallallahu alaihi was sallam) zu nennen. Also brachte er seinen Sohn und sagte: „ Oh Allahs Gesandter, ich habe einen Sohn und ich nannte ihn Muhammad, aber meine Leute verboten es mir.“ Also sagte Allahs Gesandter (sallallahu alaihi was sallam): „ Nenne ihn nach meinem Namen (Muhammad) aber nicht mit meiner Kunya (Rufnamen).“

Aber die Leute haben eine unterschiedliche Meinung über das benennen mit der Kunya des Gesandten Allahs:

Erstens: Absolute Ablehnung und sie ziehen den obigen Hadith als Beweis und der Hadith steht bei al-Bukhari und Muslim, in Berufung auf Abu Huraira, dass der Prophet (sallallahu alaihi was sallam) sagte: „ Nennt euch mit meinem Namen, aber meidet meine Kunya“. Asch-Schafii vertritt diese Meinung.

Zweitens: Absolute Erlaubnis, in dem sie Abu Dawud zitieren, der in seiner Sunan sagt, dass Aischa sagte: „ Eine Frau kam zum Propheten (sallallahu alaihi was sallam) und sagte: „ Oh Gesandter Allahs, ich gebar einem Jungen und nannte ihn Muhammad und seinen Rufnamen Abu l-Qasim, aber jemand erklärte mir, dass du dies hasst.“ Der Prophet (sallallahu alaihi was sallam) sagte: „ Wer erlaubte meinen Namen und verbot meine Kunya‘?“ Und ibn Abu Schaybah sagte Muhammad ibn al-Aschass, Aischa’s Neffe wurde Abu l-Qasim genannt.

Ibn Abi Khayssamah berichtet, dass Az-Zuhari sagte: „ Ich sah vier Gefährtensöhne, alle hießen Muhammad und hatten al-Qasim als Kunya; sie sind: Muhammad ibn Talha ibn Abdullah, Muhammad ibn Abu Bakr, Muhammad ibn Ali ibn Abu Talib und Muhammad ibn Sad ibn Abu Waqqas. Imam Malik wurde über das benennen mit dem Namen Muhammad und dem verwenden der Kunya Abu l-Qasim . Er sagte: „ Dies ist nicht untersagt und ich sehe keinen Schaden darin. Die Gelehrten die es erlauben, sagen der Hadith (der es verbietet) wurde abrogiert.

Drittens: Es ist nicht erlaubt Namen und Kunya zu kombinieren, aber man darf einen von beiden verwenden. Sie beziehen sich auf Abu Dawud, der von Jabir berichtet, dass der Gesandte Allahs (sallallahu alaihi was sallam) sagte: „ Wer mit meinem Namen benannt ist, darf nicht meine Kunya als seine Kunya verwenden und wer meine Kunya hat, darf meinen Namen nicht tragen.“  Und Ibn ibn Abu Schaybah berichtet, dass Allahs Gesandter (sallallahu alaihi was sallam) sagte: „ Kombiniert meine Namen und meine Kunya nicht.“

Viertens: Das Verbot galt für die Lebenszeit des Gesandten Allahs (sallallahu alaihi was sallam), aber nach seinem Tode ist es gestattet. Sie ziehen als Beweis Abu Dawuds Bericht von Muhammad ibn al-Hanafiyyah heran, der sagte, dass Ali sagte: „ Ich bekam einen Jungen nach dir, soll ich ihm nach dir benennen und soll ich ihm deine Kunya geben?“ Der Prophet (sallallahu alaihi was sallam) sagte: „ Ja“ Humaid ibn Zanrawayh sagte in seinem Buch al-Adab: „ Ich fragte ibn Abu Uwais über Maliks Meinung  über einen Mann, der den Propheten Namen, mit der Kunya von ihm kombiniert, also sagte Malik: „ Dies war untersagt während des Lebens des Propheten, weil wenn jemand einen anderen mit dem Namen und der Kunya des Propheten rufen würde, so würde der Prophet (sallallahu alaihi was sallam) antworten, aber nach seinem Tode gibt es keinen Schaden darin.

Die vierte Meinung ist die stärkste. Es ist also erlaubt den Namen und die Kunya als Namen zu wählen. Die Ahadith dies es verbieten beziehen sich einzig und alleine auf die Lebzeiten des Propheten (sallallahu alaihi was sallam) nur um eine Verwechslung zwischen dem Propheten und dem gerufenen Menschen zu vermeiden. Aber nachdem Tode des Propheten (sallallahu alaihi was sallam) ist die Konfusion nicht mehr möglich. Nochmals, die oben erwähnten Hadith berichten von az-Zuhri, dass er vier Gefährtensöhne sah, die den Namen und die Kunya des Propheten trugen und dies zeigt die Erlaubnis dafür.


[1] Quelle:  Kindererziehung im Islam – Abdullah Nasih Ulwan